Gastbericht: NETMA FC – SG TÜV SÜD (1:3)

Für unser allererstes Spiel wurden wir weit in den Münchner Norden, nach Hallbergmoos an den Flughafen, geladen. Dort in der Nähe hat die NETMA ihren Sitz.

Mit einigen Glückwünschen und Mutzuspruch von Kollegen im Rücken starteten wir also Mittwoch-Nachmittag gen Hallbergmoos.
Die Mannschaft hatte gemischte Gefühle, da zum einen bis Mittwochmittag der Kader noch nicht stand – wir mussten leider einige Verletzte/Kranke oder terminlich Gebundene von der Liste streichen. Zum anderen hatte der mitschwingende Name NATO natürlich etwas angst-einflößendes, da dadurch sicher einige (Ex-)Militärs im Kader des Gegners auftauchen würden, war die Befürchtung.

Trotz allem fuhren die 13 Spieler unserer SG, aus allen Richtungen kommend, frohen Mutes nach Hallbergmoos, da wir alle heiß waren auf das erste Spiel und endlich mal im Wettbewerb gegen den Ball treten wollten.
Bei der Ankunft trafen wir unseren Gegner bereits teilweise auf dem Kunstrasen an, wo er sich schonmal warm machte. Bei der Kabine trafen wir dann den gegnerischen Trainer, der uns aufklärte dass die NETMA mit insgesamt 17 Mann angerückt sei. Neben vereinzelten Zivilisten, bestand ihre Truppe anscheinend aus früheren Berufssoldaten aus mehreren Ländern. Und selbst Militärs außer Dienst sind durch den Drill beim Militär meist noch fitter als der Durchschnitt, da sie ja gerne bei ihrem Grundfitnessprogramm bleiben…dies gab der Mannschaft weiter Grund zum grübeln wie wir diese Aufgabe stemmen.

Also gingen wir erstmal in die Kabine zum umziehen.
Nachdem 15 Minuten vor Anpfiff alle Spieler der Startformation in der Kabine waren gab es die allererste Teamsitzung, Mannschaftsbesprechung und Taktikaufstellung überhaupt für uns.
Hierbei wurde kurz geklärt wer das Team vorerst auf Probe als „Spielertrainer“ und Kapitän durch das Spiel führen sollte.

Nach kurzer Einführung wer wo spielt und weshalb, was die Taktik sein wird, sowie wie wir miteinander, dem Gegner und Schiri umgehen und kommunizieren werden, wurden alle auf den Platz geschickt um sich noch 5min aufzuwärmen.
Gott sei dank gab uns der Schiri noch 10min mehr zum warm machen, die von allen gut genutzt wurde, damit auch Frank in der Kiste kurz eingeschossen wurde.
Leider traf uns vor dem Anstoß schon der erste Dämpfer:
Flo, unser eigentlich fittester Spieler für die linke Abwehrseite, zerrte sich bei seinem allerersten Ballkontakt durch einen falschen Schritt sofort die rechten Adduktoren in der Leistengegend und musste damit ab auf die Bank. Unser vorgesehenes Abwehrduo für rechts, Thomas und Nico, musste deswegen kurzerhand aufgelöst werden und statt sich auf dem Spielfeld und der Bank abzuwechseln um mit der Kondition zu sparen, mussten beide nun 90min ran und durchspielen.

Die gut gestellten Reihen spielten von Beginn an diszipliniert, hielten den Ball flach und ließen diesen gut laufen – genauso wie den Gegner. Da wir teilweise gut austrainierten Muskelpaketen und Kraftwürfeln gegenüberstanden, die von Beginn an liefen was sie konnten, war dies die einzige Möglichkeit den Gegner in Schach zu halten. Vor allem da wir (durch den verletzten Flo) eigentlich nur einen Auswechsler auf der Bank hatten, der noch nicht mal da war, mussten wir schlau spielen.

Wie es dann natürlich kommen musste hatten wir nochmal Pech:
Bei einem Spurt zum Ball, auf dem Weg Richtung gegnerisches Tor, bremste auf einmal Hüseyin humpelnd ab und signalisierte mit schmerzverzerrtem Gesicht, dass er nicht mehr weiter spielen könne. Nach kurzer Rücksprache wechselten wir den verletzten Hüseyin (Muskelfaserriss hinterer rechterer Oberschenkel) gegen Flo (Zerrung rechte Adduktoren) aus. Flo konnte wenigstens noch stehen und humpelte auf der Stürmerposition so gut er konnte in die Zweikämpfe. Seine – und unsere – einzige Hoffnung war unser Einwechsler Johannes, der aber erst noch kommen und sich umziehen musste. Nachdem Flo mehrere Male bat wechseln zu dürfen, war Johannes nach 20min endlich da und einsatzbereit. Bis dahin hatten wir die NATO gut in Schach gehalten und kontrollieren können, wenn auch mit stellenweisen Problemen, da manche sich ja zum allerersten Mal beim umziehen in der Kabine gesehen hatten und somit nicht wussten wer wie spielt oder spielen kann.

Mit Johannes kam wieder etwas mehr Zug in unser Spiel und er wurde auf die Stürmerposition von Hüseyin gesetzt, wo er sich durch die gegnerischen Abwehrreihen tanken und ein Tor erkämpfen sollte.
Unsere Disziplin und das langsam steigende spielerische Selbstvertrauen trugen Früchte:
Kurz nach Johannes Einwechslung netzte Stefan, einer unserer Stürmer und im Offensivbereich einer der Kreativköpfe des Spiels, den Ball nach einem wunderschönen Angriff ein und es hieß: 0:1 für die SG TÜV SÜD!
Dies war der Moment an dem auch der Letzte in unserer Mannschaft merkte, dass wir die Chance hatten an diesem Mittwoch kleine Geschichte zu schreiben und mit einem Sieg heimzufahren.
Somit wurden wir offensiver.
Sogar so offensiv, dass Philipp, unser zentrales Bollwerk in der Abwehr und teilweise mit einer der Retter des Spielsiegs, in einem Angriff nach vorne rumpelte und vom Gegner im 16er (zufälligerweise) gefällt wurde. Der Schiri zeigte sofort auf den Punkt: Elfmeter!Da einige Spieler Philipp schnell nachgerückt waren, damit kämpften Luft zu bekommen und meinten sie können noch nicht schießen, nahm Philipp den Ball und sagte: „Ich schieße!“
Dies kam so selbstbewusst, dass die alte Fußballerweißheit „Der Gefoulte schießt nich!“ unter den Tisch fiel. Leider eine schlechte Entscheidung, denn Philipp schoss mit aller Kraft die er hatte auf das Tor…nur leider 10m drüber. Ein trauriger Moment in den Gesichtern der Mannschaft, denn dies hätte die knappe Führung ausbauen können. Vor allem da wir wussten das wir das Tempo nicht ewig halten konnten und der Gegner noch 6 Leute wechseln konnte.
Doch wir steckten das weg, sprachen uns Mut zu und blieben offensiv stark.
Dies zahlte sich aus, als sich Arne, einer der beiden Mittelfeldmotoren und Spielgestalter auf der Doppel-6, ein Herz nahm, zwei Gegner ausspielte und mit dem Spann vom linken 16er-Eck auf die lange Ecke schoß. Dieser Versuch war so platziert, dass der gegnerische Torwart keine Chance hatte und der Ball Bundesligareif ins rechte Kreuzeck fiel: 0:2 SG TÜV SÜD!!
Daraufhin wurden wir etwas Leichtsinnig und verloren etwas die Ordnung, fingen schon in der Abwehr an zu dribbeln und verloren unnötig die Bälle. Auch zu Abspracheproblemen kam es immer mehr. Solch ein Absprachefehler hatte zur Folge, dass sich ein ganzer Offensivblock der unaufhörlich anlaufenden NETMA durchschob und Frank keine Chance ließ den Ball zu retten: 1:2 – noch für die SG TÜV SÜD…
Frank und die beiden 6er sortierten nochmal die Spieler und wir retteten unsere Führung in die Pause.
Dort sprachen wir uns nochmal Mut zu, lobten alles Gute aus der ersten Halbzeit, aber appellierten an die Disziplin der Truppe und dass es möglich wäre das Spiel zu gewinnen. Jedoch nur wenn wir die Taktik spielten die besprochen war, denn ansonsten würde uns die Luft ausgehen. Lieber den Ball und Gegner laufen lassen anstatt selbst unnötig dribbeln, den Torwart mitnehmen und dann gezielt aufbauen um dann schnell nach vorne zu stoßen. So und mit Geduld beim Angriff wäre ein Sieg drin.
Neu abgestimmt starteten wir in Halbzeit zwei und kontrollierten das Spiel ab da an fast komplett.
Wir ließen den Gegner laufen, spielten den Ball durch die eigenen Reihen und kamen immer wieder gefährlich vors Tor. Leider verpassten wir einige Chancen und taten uns teilweise gegen die stemmigen Abwehrrecken der NETMA schwer.
Nach einem Foul an uns erhielten wir in 16er-Nähe einen Freistoß. Diesen legte sich Arne zurecht und hob ihn schön in den Strafraum, wo Johannes Bilderbuchmäßig in den Ball lief und ihn mit dem Kopf einnickte: 1:3 für die SG TÜV SÜD!!!
Hier das Video dazu: https://www.facebook.com/fsgtuvsud/videos/205818696570590/

Bei diesem Spielstand blieb es auch.
Der Gegner rannte zwar weiter gegen uns an und schien nicht müde zu werden, aber alle Angriffe konnten abgestoppt werden. Vor allem eine Stütze war hierbei unsere 3er-Kette, die irgendwann Jan unterstützte, indem er sich nach hinten fallen ließ und eine 4er-Kette gebildet wurde. Genauso ließ sich dann auch Zeljko fallen und ging auf die rechte Außenbahn. Dies war auch nötig und hilfreich, da wir langsam an die Grenze unseres untrainierten Zustands kamen. Fast bei jedem setzen bei Antritten und Schüssen die ersten Krämpfe ein, wir halfen uns gegenseitig beim abdehnen der Wadenkrämpfe und manche hatten schon aufgeschlagene blutende Knie. Vor allem die Abwehr um Nico, Philipp und Thomas kämpfte hierbei mit unerwarteter Aufopferung. Und obwohl Thomas und Nico als bekennende Raucher im vornherein baten nicht durchspielen zu müssen, haben sie gekämpft, mit angetrieben und gerettet was nur ging.

Aber auch alle anderen haben nicht minder gefightet und sich körperlich aufgeopfert für diesen hart erkämpften Sieg. Von Frank hinten im Tor bis vorne in den Sturm mit Johannes und Stefan haben alle ihr Bestes gegeben und wir haben verdient gegen einen top-fitten Gegner mit teilweise technisch richtig guten und körperlich starken Spielern gewonnen. Und auch die beiden Verletzten auf der Bank waren mit ganzem Herzen dabei und haben sich über den Sieg genauso gefreut wie die aktiven Spieler. Sie haben da draußen die ganze Zeit gebührend mitgefiebert und gejubelt.

Als Resümee kann man abschließend sagen: Ein sehr gutes erstes Spiel und noch besserer erster Sieg!

Wir hoffen auf weitere!!!

Viele Grüße von der SG TÜV SÜD

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